Es ist bekannt, dass ausgewachsene Hunde keine Milch vertragen. Aber wie sieht es bei Welpen aus, die noch bis vor kurzem von der Mutterhündin selbst mit Milch gestillt wurden. Dürfen Welpen Milch trinken?
Welpen dürfen grundsätzlich kleine Mengen Milch trinken, da sie die Laktose in Milch, im Gegensatz zu ausgewachsenen Hunden, meistens noch vertragen. Allerdings ist vor allem Kuhmilch ungeeignet und Milch wird von Welpen nach dem Abstillen generell auch gar nicht mehr benötigt.
Was es genau mit der Laktoseunverträglichkeit auf sich hat und warum es besser ist, seinem Welpen keine Milch zu geben, erkläre ich im Folgenden.
Dürfen Welpen Milch trinken?
Milch macht groß und stark. Dies ist ein Vorurteil, das viele Menschen haben. Aber verallgemeinern kann man das tatsächlich nicht. Milch macht nur groß und stark, wenn es um ein Baby geht und dieses Muttermilch trinkt.
Hundewelpen werden, wie alle Säugetiere, die ersten Lebenswochen von ihrer Mutter gesäugt. In der Muttermilch sind alle wichtigen Nähstoffe und Hormone enthalten, die die kleinen Hundewelpen zum Wachsen brauchen.
Zwischen der sechsten und siebten Lebenswoche werden die Welpen dann für gewöhnlich abgestillt.
Ab einem Alter von drei bis vier Wochen fangen die Kleinen außerdem an neben der Muttermilch auch langsam andere feste Nahrung zu sich zu nehmen. Somit können sie dann ab der siebten Woche problemlos auf ausschließlich feste Nahrung umgestellt werden.
Während der Zeit der ersten 1.5 – 2 Lebensmonate ist die Muttermilch für Welpen also überlebensnotwendig. Danach stellen sie allerdings langsam das Enzym (Laktase) das benötigt wird, um den Milchzucker (die Laktose) zu verdauen, nicht mehr her.
Das liegt daran, dass es für Säugetiere nach der Säuglingszeit keinen Grund mehr gibt, dieses Enzym noch bilden, da sie grundsätzlich nach dieser Zeit keine Muttermilch mehr zu sich nehmen.
Somit ist es für Welpen ab circa acht Wochen also nicht natürlich noch Milch zu trinken und somit auch nicht notwendig. In der Natur trinken Wildhunde und Wölfe nur Wasser und das ist auch alles was ein Hund an Flüssigkeiten braucht, um gut hydriert zu sein.
In den ersten Wochen oder Monaten nach dem Abstillen kann es jedoch sein, dass Welpen Milch noch relativ gut vertragen. Kleinere Mengen verursachen also nicht unbedingt Probleme.
Allerdings ist vor Allem in Kuhmilch einen deutlich höhere Menge an Laktose als in Hundemilch. Hundemilch enthält 3.3g Laktose/100g, Kuhmilch aber 4,7g Laktose/100g.
Daher kann es unter Umständen auch bei Welpen zu Unverträglichkeiten kommen.
Sobald ein Welpe älter wird, lässt die Fähigkeit Laktose zu verdauen schnell nach. Nach einer Weile werden die meisten, wie erwachsene Hunde, mit Bauchschmerzen, Übergeben und Durchfall auf die Laktose reagieren.
Laktosefreie Milch und Ziegenmilch sind keine wirklichen Alternativen
Wenn man annimmt, dass die Laktose das schädliche ist, könnte man jetzt natürlich denken, dass laktosefreie Milch die Lösung wäre. Und auch in Ziegenmilch (4,2 g Lactose/100g) ist bsw. eine etwas geringere Laktosemenge enthalten als in Kuhmilch.
Tatsächlich sinkt damit die Wahrscheinlichkeit, dass es bei dem Welpen/Hund zu Verdauungsproblemen kommt. Aber Unverträglichkeiten können auch hier nicht ausgeschlossen werden.
Beispielsweise kann es auch zu Allergien gegen Milchproteine wie das Casein kommen, da es für Hunde, wie gesagt, unnatürlich ist nach der Säuglingszeit noch Milch zu sich zu nehmen.
Wann man einem Welpen Milch geben sollte
Die einzige Zeit in der Welpen wirklich Milch brauchen, ist die Stillzeit (bis ca. sieben Lebenswochen).
Wenn während dieser Zeit die Mutter krank wird oder aus irgendeinem Grund keine Milch mehr geben kann, dann sollte man einem kleinem Welpen auf jeden Fall Ersatzmilch geben.
Allerdings auch auf keinen Fall Kuhmilch oder ähnliches, da diese sich von der Zusammensetzung stark von Hundemilch unterscheidet. Neben der deutlich höheren Laktosemenge, enthält Kuhmilch, im Vergleich zu Hundemilch, zudem nicht die ideale Menge an Fett und Eiweiß für die Welpen.
Außerdem sind in der Hunde-Muttermilch wichtige Stoffe die das Immunsystem der Welpen stärken (z.B. Kolostrum) und von Kuhmilch nicht ersetzt werden können.
Kuhmilch ist für die Welpenaufzucht also absolut nicht geeignet.
Es gibt für solche Fälle, in denen Welpen nicht von der eigenen Mutterhündin gesäugt werden können, spezielle Welpenmilch zu kaufen.
Fazit: Welpen lieber Wasser statt Milch geben
Eine ausreichende Wasseraufnahme ist wesentlich wichtiger für Welpen, als Milch zu trinken.
Gerade Hunde, die Trockenfutter bekommen, sollten aureichend trinken, da Trockenfutter im Vergleich zu Nassfutter deutlich weniger Wasser enthält (ca. 10% im Vergleich zu ca. 80%).
Auch für Snacks gibt es bessere Alternativen für Milch, die nicht mit der Gefahr von Bauchweh oder schlimmerem einhergehen.
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