Wie lange sollte man für Welpen Urlaub nehmen?

Den Einzug eines Welpen sollte gut geplant sein. Eine der wichtigsten Fragen ist wie lange man sich Urlaub nehmen sollte, wenn der Welpe einzieht.

Wie lange man für einen Welpen Urlaub nehmen sollte, hängt von meheren Faktoren wie dem Alter des Welpen, dessen Herkunft sowie der Arbeitssituation des Besitzers ab. Grundsätzlich ist es sinnvoll mindestens 2 Wochen für die Eingewöhnung zuhause zu bleiben. Besser sind 3 oder 4 Wochen.

In diesem Arikel gehe ich darauf ein, was du beachten solltest, wenn du überlegst wie lange du für deinen Welpen Urlaub nehmen willst/kannst.

Wie lange sollte man sich für einen Welpen Urlaub nehmen?

Welpen sind Hundebabies bzw. wie Kleinkinder. Die Welpenzeit dauert bis zur 16. oder 18. Lebenswoche. Man kann Welpen also quasi noch bis zum 4. Monat als Babies/Kleinkinder bezeichnen. Danach spricht man dann von Junghunden.

Das heißt, Welpen brauchen besonders in der Welpenzeit bis zum vierten Monat viel Aufmerksamkeit und Erziehung. Tatsächlich dauert es allerdings eher bis zum 6. Monat bis die Kleinen etwas weniger Unterstützung brauchen.

Besonders die Stubenreinheit erfordert viel Zeit. Die Faustregel dazu wie lange Welpen aufhalten können, besagt, dass sie pro Monat eine Stunde warten können. Das heißt, mit vier Monaten können sie ungefähr 4 Stunden und mit 6 Monaten ungefähr 6 Stunden aufhalten (wie ein erwachsener Hund).

Daher spielt das Alter des Welpen eine Rolle wenn man sich die Frage stellt, wie lange man Urlaub nehmen sollte. Ein 8-10 Wochen alter Welpe kann nämlich noch nicht länger als höchstens 2 Stunden am Stück aufhalten. Ein älterer Junghund dagegen schon.

Auch die Herkunft des Welpen kann eine Rolle spielen. Kommt der Welpe aus einer liebevollen Zucht wo er schon früh gefördert wurde, geht es mit der Stubenreinheit etc. vielleicht sehr schnell. Ein Welpe aus dem Tierschutz hat vielleicht mehr Probleme am Anfang. Aber natürlich ist dies immer so einfach zu pauschalisieren.

Die Arbeitssituation des zukünftigen Besitzers ist natürlich auch enorm wichtig für die Entscheidung und muss daher mit bedacht werden.

Bis zu 2 Wochen Urlaub für den Welpen

Zwei Wochen sind recht kurz, um einen Welpen einzugewöhnen. Denn in den ersten zwei Wochen ist man meistens voll damit beschäftigt, dem Kleinen die Stubenreinheit beizubringen. Gleichzeitig muss der Welpe aber auch lernen alleine zu bleiben und sich im neuen Rudel anzupassen, was in zwei Wochen schwer zu schaffen ist.

Wenn man nur zwei Wochen Urlaub nehmen kann, ist es daher wahrscheinlich nötig für die Zeit danach einen Hundesitter zu organisieren oder den Welpen mit zur Arbeit zu nehmen. Auf keinen Fall sollte man den Kleinen nach so kurzer Zeit schon zu lange alleine lassen.

3 Wochen Urlaub für den Welpen

In drei Wochen kann man schon etwas mehr schaffen. Aber natürlich hängt das auch immer davon ab wie alt der Welpe genau ist und wie schnell er lernt (bzw. ob man alles richtig beibringt).

4 Wochen oder mehr Urlaub für den Welpen

Am besten für den Welpen ist es wenn man 4 Wochen Zeit oder mehr aufbringen kann. Denn dann kann man ohne Stress den Welpen eingewöhnen, ihm die Stubenreinheit und Grundkommandos beibringen und das Alleinsein üben.

Für die meisten ist aber wohl leider bei ihrem Job nicht möglich so viel Urlaub (auf einmal) zu nehmen.

Was ist wenn man aufgrund von Berufstätigkeit wenig oder keinen Urlaub für einen Welpen nehmen kann?

Natürlich ist es in bestimmten Berufen nicht immer möglich sich durchgehend für einen längeren Zeitraum freizunehmen. In manchen Fällen bekommt man vielleicht nur eine Woche oder ein paar Tage frei. Hier sind ein paar Ideen wie man einem Welpen trotz knappem Urlaub aufnehmen kann.

Urlaub mit dem Partner/der Familie teilen

Für alle, die nicht alleine leben, kann es eine gute Möglichkeit sein, sich die Urlaubszeit einfach aufzuteilen. Wenn du den Welpen z.B. mit deinem Partner oder deiner Familie zusammen holst, dann kannst eine Person zuerst Urlaub nehmen und die nächste danach. Somit ist deutlich mehr Zeit für den Welpen gewonnen ohne dass eine Person ihren ganzen Jahresurlaub nehmen muss oder ähnliches.

Wie kann das konkret aussehen? Wenn man den Welpen mit einem Partner aufzieht, könnte der erste Partner, der die Hauptbeziehungsperson des Hundes wird, die ersten zwei Wochen mit dem Welpen verbringen und anschließend könnte die zweite Person dies für zwei Wochen fortsetzen.

Wenn der Welpe ein Familienhund ist und die Kinder schon etwas größer sind, ergibt sich natürlich auch noch die Möglichkeit, dass man einen Welpen ein paar Wochen vor den Schulerien abholt. So kann erst ein oder beide Elternteile z.B. jeweils ein bis zwei Wochen Urlaub nehmen und direkt im Anschluss die Kinder in ihren Ferien übernehmen.

Wichtig dabei ist nur, vorher genau abzusprechen wie man den Welpen erziehen will. Denn wenn die zweite Person den Welpen anders erzieht als die erste, ist das nicht nur für den Welpen verwirrend und anstrengend sondern auch für den gesamten Erziehungserfolg nicht förderlich.

Etwas das bei meinem ersten Welpen nicht rund lief war z.B. dass ich ihm beigebracht habe an der Straße Sitz zu machen, bevor wir sie überquert haben. Meine Mutter (die nach mir auf ihn aufgepasst hat) hat dies allerdings zu Beginn nicht beachtet, wodurch mein Welpe dann natürlich jedesmal an der Straße verwirrt war bzw. Probleme hatte, das Warten an der Straße richtig zu lernen.

Gute Zusammenarbeit ist also absolut notwenig, wenn man sich für diesen Weg entscheidet.

Mit dem Welpen aus dem Homeoffice arbeiten

Eine weitere Möglichkeit dem Welpen eine angemessene Eingewöhnung zu bieten, ist keinen Urlaib zu nehmen (bzw. eine Woche zu Beginn) und stattdessen von zu Hause zu arbeiten. Das ist zwar nicht in jedem Beruf möglich, aber in den meisten Bürojobs gibt es spätestens seit der Pandemie die Möglichkeit eine Weile von zu Hause zu arbeiten.

Wenn es im Unternehmen keine dauerhafte Homeofficemöglichkeit gibt (z.B. nur einen Tag pro Woche), würde ich den Vorgesetzten trotzdem einfach Mal darauf ansprechen, ob dies für ein paar Wochen möglich wäre, um bei dem Welpen sein zu können. Natürlich sollte man das allerdings abklären, bevor der Welpe kommt, damit es nicht zu Problemen kommt.

Den Welpen aus dem Homeoffice zu betreuen ist, denke ich, insgesamt eine gute Möglichkeit. Allerdings können auch hier Schwierigkeiten auftreten: z.B. muss man ständig ein Auge auf den Welpen haben, während man arbeitet. Wenn der Welpe gerade dann aufwacht und sein Geschäft erledigen muss, wenn man in einem Team-Meeting sitzt oder einen Kunden telefonisch berät, ist das natürlich ungünstig.

Man sollte sich also auch hierbei vorher genau überlegen, wie felxibel man bei seiner Arbeit im Homeoffice wirklich ist und ob man dem Welpen dabei genug Aufmerksamkeit schenken kann.

Für den Übergang zum neuen Alltag nach der Eingewöhnung kann man dann z.B. die Stunden im Homeoffice nach und nach reduzieren bis man wieder voll ins Büro geht.

Den Welpen mit ins Büro nehmen

Eine andere Möglichkeit ist es den Welpen einfach mit ins Büro zu nehmen. Hier gilt das gleiche wie bezüglich des Homeoffices: Es ist wichtig, alles vorher mit dem Vorgesetzten abzuklären und sich einen Plan zu überlegen, wie man sich für den Welpen zwischendurch genug Zeit nehmen kann.

Einen Hundesitter engagieren

Wenn man absolut keinen Urlaub oder nur sehr kurzen Urlaub für einen Welpen bekommen kann, dann gibt es auch noch die Möglichkeit einen Hundesitter zu engagieren. So kann man z.B. die erste Woche zuhause bleiben und danach den Sitter übernehmen lassen.

Einen Hundesitter zu engagieren würde ich aber nur machen wenn es unbedingt sein muss. Denn man will ja eigentlich selbst eine enge Verbindung mit dem Welpen aufbauen. Wenn man aber so wenig zu Hause ist und der Hundesitter den Großteil der Erziehung übernimmt, kann es passieren, dass der Welpe dann mehr auf den Sitter fixiert ist, als auf einen selbst.

Eine Frage ist natürlich auch wer der Hundesitter ist. Wenn es die Mutter ist, die den Hund auch später noch oft sehen wird ist es etwas anderes als jemand fremdes zu engagieren.

Einen älteren Hund statt einen Welpen nehmen oder die Welpenadoption verschieben

Was aber tun, wenn alle diese Optionen nicht möglich sind oder man sich unsicher ist, ob es funktionieren würde?

Welpen sind zwar extrem süß, aber einen Welpen zu adoptieren ist nicht die einzige Möglichkeit wenn man auf der Suche nach einen hündischen Gefährten ist. Während einen Welpen aufzunehmen sehr viel Zeit und Mühe kostet, kann es viele Vorteile haben einen schon erwachsenen Hund zu adoptieren.

Man kann nicht nur den Charakter des Hundes besser einschätzen, sondern bekommt auch schon einen stubenreinen Hund. Im Tierheim und beim Tierschutz warten z.B. viele freundliche Hunde auf ein neues Zuhause. Am besten lässt man sich von den Mitarbeitern beraten, welcher Hund zu einem passen würde.

Auch bei Züchtern sind ab und zu schon ältere Junghunde abzugeben, die schon etwas selbstständiger sind und z.B. super direkt mit ins Büro kommen könnten, ohne, dass man Angst vor einem Missgeschick haben muss.

Es ist natürlich dennoch wichtig, sich am Anfang wenn möglich etwas Urlaub für den Neuankömmling zu nehmen, um ihm die Eingewöhnung zu erleichtern, aber ganz so viel Zeit wie für einen Welpen braucht man in den meisten Fällen nicht.

Vielleicht ergibt es auch Sinn etwas länger zu warten bis man sich für die Aufnahme eines Welpen entscheidet. In ein paar Monaten oder einem Jahr kann die persönliche Situation (Jobwechsel etc.) schon ganz anders aussehen und es passt plötzlich vielleicht alles.