Welpen haben oft einen kleinen Kullerbauch. Besonders nach dem Fressen tragen sie manchmal eine richtige Kugel mit sich herum. Aber woran liegt es, dass Welpen einen dicken Bauch haben und ab wann sollte man den Tierarzt aufsuchen?
Wenn ein Welpe einen dicken Bauch hat, liegt es meistens daran, dass er gerade etwas gefressen hat. Ein weicher Bauch ist normal und meistens kein Grund zur Sorge. Aber wenn der Welpenbauch hart oder aufgebläht und schmerzhaft ist, kann auch etwas ernstes der Grund sein.
In diesem Artikel habe ich die 3 häufigsten Gründe für einen dicken Bauch bei Welpen zusammengefasst.
Grund 1 – Der Welpe hat einen dicken Bauch vom Fressen
Viele Welpen kriegen einen kleinen runden Bauch wenn sie gerade viel gefressen haben. Das ist in den meisten Fällen kein Grund zur Sorge und der Bauch wird auch wieder kleiner, wenn das ganze Futter verdaut wird.
Der Grund warum der kleine Bauch sich vergrößert, ist weil dort einfach nicht genug Platz ist. Welpen haben aufgrund ihres Wachstums oft einen großen Appetit und können sich auch gerne Mal überfressen.
Wenn der Bauch aber weich ist und der Welpe keine Anzeichen von Unwohlsein oder Schmerzen zeigt, liegt es oft nur an dem vielen Essen. Gib deinem Welpen in diesem Fall einfach ein paar mehr, aber kleinere Mahlzeiten und schaue ob es sich verbessert.
Es ist aber besser in jedem Fall besser den Welpen genau zu beobachten. Denn sobald er Unwohlsein zeigt, kann es sich auch um einen anderen Grund handeln und es sollte schnell ein Tierarzt aufgesucht werden. Die beiden folgenden Gründe machen einen Tierarztbesuch unbedingt nötig.
Grund 2 – Der Welpe hat Würmer im Bauch
Ein weiterer häufiger Grund für einen dicken Bauch bei Welpen sind Würmer. Wenn ein Welpe Würmer hat, dann wirkt der Bauch oft aufgequollen und ist hart.
Besonders Hakenwürmer und Spulwürmer sind ein wichtiges Thema bei Welpen. Denn fast alle Welpen kommen schon im Mutterleib mit den Wurmlarven in Kontakt. Wenn sie geboren werden, kommen sie direkt mit einer Wurminfektion zur Welt.
Das ist der Grund warum Welpen zwingend in regelmäßigen Abständen nach der Geburt entwurmt werden müssen: die Würmer müssen beseitigt werden. Wenn ein Welpe keine Wurmkuren bekommt, können die Würmer sich ungestört vermehren und dem Kleinen ernsthafte Probleme und Schmerzen bereiten.
Besonders „Wühltischwelpen“, also Welpen, die ohne Papiere für wenig Geld von dubiosen „Züchtern“ gekauft werden, werden oft nicht entsprechend behandelt und sind dann bei der Übernahme in einem so schlechten gesundheitlichen Zustand, dass sie machmal sogar sterben. Denn der Welpe wird durch die Würmer stark geschwächt und es kann zu Organschäden kommen.
Typische Anzeichen für einen Wurmbefall sind neben dem dicken Bauch auch Durchfall, Erbrechen, Abmagerung, Blähungen und Verstopfungen sowie sogar Veränderungen des Fells und der Haut.
Sehen kann man die Würmer im Kot jedoch meistens nicht, da für gewöhnlich nur die Eier ausgeschieden werden. Sicherheit bekommt man nur vom Tierarzt, der eine Kotuntersuchung durchführen und damit die Würmer aufspüren kann.
Grund 3 – Der Welpe hat eine Magendrehung
Im schlimmsten Fall kann es sich auch um eine Magedrehung handeln. Leider können diese innerhalb kürzester Zeit zum Tod führen.
Daher ist es wichtig, die Anzeichen genau zu kennen, um im Falle des Falles schnell zum Tierarzt fahren zu können.
Zu den Hinweisen auf eine Magendrehung kann auch ein dicker Bauch gehören. Weitere Anzeichen für eine Magdrehung beim Welpen sind merkbaren Schmerzäußerungen wie weinen, schneller Atmen und Herzschlag, Nervosität und nicht erfolgreiche Versuche sich zu erleichtern und vor allem sich zu übergeben.
Der dicke Bauch entsteht wenn sich innerhalb kurzer Zeit viel Luft im Magen des Welpen sammelt und sich dadurch der Magen selbst verdreht. Als Folge wird der Inhalt des Magens eingeschnürt und die Blutzirkulation stark eingeschränkt. Das ist natürlich nicht nur extrem unangenehm für den Kleinen, sondern wird, wie gesagt, auch schnell lebensbedrohlich.
Besonders Besitzer von Welpen einer großen Hunderasse mit tiefer Brust sollten ein Auge darauf haben, da sehr große Hunderassen ein drei Mal größeres Risiko haben, eine Magendrehung zu bekommen als kleine und mittelgroße. Betroffene Rassen sind z.B. deutsche Schäferhunde, deutsche Doggen, Riesenpudel usw.
Auch das Alter scheint eine Roll zu spielen. Ältere Hunde haben eine höheres Risiko als Welpen. Das heißt natürlich nicht, dass kleine Welpen z.B. keine Magendrehung bekommen können. Auch z.B. ein kleiner Yorkshire-Terrier Welpe kann eine Magendrehung bekommen!
Ein weiterer Risikofaktor ist wenn ein Welpe extrem nervös ist. In einer Studie der Purdue University School of Veterinary Medicine wurde herausgefunden, dass ängstliche Hunde ein 257 Prozent höheres Risiko haben eine Magedrehung zu bekommen. [1]
Außerdem kann das Futter eine Roll spielen: Hunde, die größere Malhzeiten oder Trockenfutter mit sehr viel Fett fressen, scheinen ebenfalls häufiger betroffen zu sein. [1]
Eine gute Möglichkeit das Risko aktiv zu senken, ist daher kleinere Mahlzeiten und möglichst gesundes Futter zu füttern.
Weitere Gründe für einen dicken Bauch bei Welpen
Die drei genannten Gründen sind wohl die häufigsten Ursachen, aber es kann natürlich noch weitere Gründe für einen dicken Bauch geben. Daher solltest du im Zweifel immer mit deinem Welpen zum Tierartz gehen.
[1] The Purdue Bloat Study. https://www.instituteofcaninebiology.org/bloat-purdue-study.html
