Können Welpen schwimmen?

Viele Hunde lieben es zu schwimmen, und auch kleine Welpen machen den Anschein, sie wüssten genau wie man schwimmt, wenn man sie ins Wasser hält und sie instinktiv anfangen zu strampeln. Aber können Welpen schwimmen?

Es ist nicht ganz so einfach.

Welpen können nicht automatisch schwimmen, sondern müssen das Schwimmen erst lernen. Zu Beginn strampeln sie nur unkoordiniert und es fehlt ihnen an Ausdauer. Neugierigeren Welpen und bestimmten Rassen fällt das Schwimmen lernen allerdings einfacher als anderen.

Warum sie nicht schwimmen können und was das bedeutet, erkläre ich im Folgenden.

Kann ein Welpe schwimmen?

Wie gesagt, können Welpen nicht von Anfang an schwimmen.

In den ersten Wochen nach der Geburt ist das nicht verwunderlich, weil sie ja noch nicht mal laufen können.

Interessanterweise zeigen Welpen aber gerade zu dieser Zeit einen sogenannten Tauchreflex.

Das heißt, sie halten in den ersten paar Wochen automatisch die Luft an, wenn sie unter Wasser geraten.

Ganz ähnlich wie Menschenbabies und Babies von vielen anderen Säugetieren übrigens.

Diesen Tauchreflex macht man sich auch beim Babytauchen zunutzen. Denn bis zum 4. Lebensmonat können auch menschliche Neugeborenen ihre Luft unter Wasser für bis zu 2 Minuten anhalten.

Der Tauchreflex ist aber nicht mit einem Schwimmreflex zu verwechseln.

Einen richtigen Schwimmreflex haben Welpen nämlich nicht.

Auch wenn viele Leute das oft annehmen, weil viele Hunde das sogenannte „Hundepaddeln“ zeigen, wenn sie in die Luft hochgehoben oder in Wasser gehalten werden.

„Hundepaddeln“ ist nicht gleich Schwimmen

Das Hundepaddeln ist ein Reflex, der ausgelöst wird, wenn der Welpe oder Hund den Boden unter den Füßen verliert. Um sich zu stabilisieren, fängt er automatisch an zu strampeln.

Aber dieses Stampeln ist meistens sehr unkoordiniert.

Welpen können sich damit zwar oftmals kurzfristig über Wasser halten, aber Schwimmen kann man dies noch nicht wirklich nennen.

Richtiges Schwimmen ist dagegen ein erlernter Bewegungsablauf. Es ist also nicht angeboren.

Aber man kann tatsächlich sagen, dass die meisten Hunde das Schwimmen sehr schnell lernen, wenn sie es ein bisschen üben.

Interessant ist, dass Wissenschaftler herausgefunden haben, dass alle Hunde unter Wasser die gleiche Art von Schwimmstil verwenden. Selbst wenn sie an Land sehr unterschiedlich laufen.

Ob ein Welpe schwimmen kann, hängt auch von der Persönlichkeit und der Rasse ab

Wenn Hunde es nicht schaffen zu schwimmen oder sich nicht trauen, dann liegt das meistens an ihrem Körperbau oder an ihrer vorsichtigen Persönlichkeit.

Wenn man einen eher ängstlichen Welpen hat, sollte man ihn sehr langsam und behutsam ans Wasser heranführen.

Auf keinen Fall sollte man einen Welpen drängen oder ihn gar ins Wasser schmeißen.

Denn wenn ein Hund in seiner Welpenzeit ein negatives Erlebnis mit Wasser macht, dann kann sich dies im schlimmsten Fall zu einer tiefsitzenden Angst entwickeln.

Nicht alle Welpen haben zudem die gleichen Startvoraussetzungen was den Körperbau angeht.

Hunde mit kurzen Beinen fällt es schwerer zu schimmen, weil sie ihren Körper mit ihren kurzen Beinen im Wasser nicht so gut stabiliseren können.

Sehr kleine Hunderassen kühlen zudem schnell aus. Das gilt natürlich auch für die meisten Welpen, da sie alle noch relativ klein sind.

Weiterhin sind vor allem die kurzschnäuzigen Hunde wie Möpse und Bulldoggen benachteiligt, weil ihnen die Atmung schwerer fällt und es zudem schwieriger ist, ihre Köpfe aufgrund der kurzen Hälse über Wasser zu halten.

Bei ängstlichen Welpen und Rassen mit den genannten Merkmalen sollte man also besonders geduldig und vorsichtig sein, wenn es ums Schwimmen geht.

Es ist immerhin verständlich, wenn ihnen das Schwimmen nicht geheuer ist.

Können Labrador Welpen schwimmen?

Auch Labrador Welpen können nicht von Anfang an schwimmen, sondern müssen dies erst lernen. Im Gegensatz zu vielen anderen Hunderassen haben sie allerdings oft von sich aus ein großes Interesse ins Wasser zu gehen und das Schwimmen fällt ihnen aufgrund ihres Körperbaus einfacher.

Da viele Labrador Welpen als Wasserhunde gezüchtet werden, fangen manche Züchter an sie schon mit 6 oder 7 Wochen ans Wasser zu gewöhnen.

Und tatsächlich haben Labradore einige bestimmte Zuchtmerkmale, die ihnen das Schwimmen erleichtern. So achten die Züchter oft darauf, dass sie gut ausgeprägte „Schwimmhäute“ zwischen den Zehen haben.

Beim Schwimmen spreizen die Labradore tatsächlich ihre Zehen, sodass diese Häute ihnen im Wasser mehr Vortrieb geben und sie somit besser schwimmen können.

Es kann also durchaus den Anschein erwecken, dass Labrador Welpen die geborenen Schwimmer sind.

Aber selbst bei diesen Wasserratten gibt es Ausnahmen und es sollte generell darauf geachtet werden, dass die Welpen sich nicht überanstrengen und immer unter Aufsicht sind.

Wann Schwimmen für Welpen gefährlich werden kann

Hunde sind zwar generell gute Schwimmer, aber nur auf kurzen Distanzen.

Gerade Welpen haben noch nicht die Ausdauer, um sich lange Zeit über Wasser zu halten und wissen oft noch nicht wie sie sich im Wasser verhalten sollen.

Daher ist es wichtig, Zuhause darauf zu achten, dass die Kleinen nicht in einen Gartenteich oder Pool fallen können, aus dem sie alleine nicht wieder heraus kommen.

Auch Flüsse können und andere Gewässer können eine große Gefahr darstellen, da es immer wieder Stellen gibt, an denen Wasserwalzen entstehen.

Dort wird ein Welpe oder sogar ein ausgewachsener Hund sehr schnell unter dem großen Druck in die Tiefe gezogen und ist dann von einem auf den nächsten Augenblick nicht mehr zu sehen.

Leider hört man in den Nachrichten immer wieder von Fällen in denen Hunde ertrunken sind. Machmal sogar davon, dass die Besitzer selbst auch ertranken, nachdem sie ins Wasser gesprungen sind, um ihren Hund zu retten.

Das tückische dabei ist, dass man die gefärhlichen Stellen meistens vorher nicht sieht.

Eine gute Maßnahme, um seinen Welpen und sich selbst zu schützen, ist daher jegliche Gewässer, die man nicht kennt und die nicht als Badessen ausgezeichnet sind, einfach zu meiden.

Vorsicht ist, wenn es um das Schwimmen mit Welpen und Hunden generell geht, also definitiv besser.

Laut Frau Grunow, einer Hundeexpertin vom K9 Suchhundezentrum in Kärnten, gibt es noch ein weiteres Problem, dass das Schwimmen besonders für Welpen geefährlich werden lassen kann: Hunde können den Gleichgewichtssinn verlieren, wenn sie Wasser in die Ohren bekommen.

Laut Frau Grunowsind davon besonders kurzschnäuzige Rassen betroffen. Dazu zählen Molosser, Staffordshire, Mops und Bulldoggen.

Gerade Welpen, die versuchen sich zu schütteln wenn sie beim Schwimmen Wasser in die Ohren bekommen und noch nicht so viel Übung und Ausdauer haben, können dann schnell untergehen.

Wenn du deinen Welpen gerne zum Badesee mitnehmen möchtest oder ihn in einen flachen Bach lassen möchtest, kann es deshalb eine gute Idee sein, ihm eine Hundeschwimmweste anzuziehen.

Auch eine lange Schleppleine kann zusätzlich Sicherheit beim Schwimmen geben.


Empfehlung für neue Welpenbesitzer:

Bei der Online Welpenschule von Sarah Löwenstein gibt es momentan 50% Rabatt: Klicke hier für mehr Informationen zu dem Kurs*.

Banner